Golf und Social Media -                        Golfclub, was t/nun ?


Hubertus tho Rhade
Hubertus tho Rhade

Ich möchte gleich zu Beginn dieses Essays eine wichtige Message vorwegschicken: Das Thema Golf und Social Media hat mich bis vor gut 1 ½ Jahren nicht die Bohne interessiert. Ich fand die Foren, in denen Leute mit Urlaubsbildern angeben oder über die deutschen Sky-Golf-Kommentatoren herziehen, fürchterlich.

 

Grundsätzlich wurde auch in Sachen Golf in Deutschland eigentlich immer nur geschimpft. „Mein Club macht dies nicht, mein Club kann das nicht“ usw. Kein Wunder also, dass ich bei Facebook einen großen Bogen um all die Foren gemacht habe, denn ich habe ja richtig Lust auf Golf – und das seit fast 30 Jahren. Und ich schreibe übrigens seit fast 16 Jahren als „seriöser Golf Journalist“ für ein Print-Magazin.

 

Durch meinen Einstieg in die „Golf-Blogger“-Szene und das damit zusammenhängende Bespielen der Social-Media-Kanäle (Instagram, Facebook, Homepage und ich hoffe bald auch Twitter) war ich jedoch auf einmal gezwungen, mich genau mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

 

Natürlich kommt man dabei automatisch mit vielen, vielen Golfclubs aus Nah und Fern in Kontakt und findet schnell heraus: die Unterschiede könnten nicht gravierender sein.

 

Ich möchte dies am Beispiel Golf-Deutschland und Instagram einmal kurz erläutern.

 

Es gibt in Deutschland Golfclubs, die

 

A: kein Instagram-Profil

B: ein Instagram-Profil mit so gut wie keiner Aktivität

C: ein Instagram-Profil mit geringer Aktivität

und D: ein Instagram-Profil mit einer gesunden Aktivität (1-2 mal die Woche) besitzen.

 

Zu A und B brauche ich nicht viel sagen, da sie anscheinend gar kein Interesse haben, im WWW etwas zu erreichen und das folglich auch nicht werden.

 

Bei C fehlt nur noch ein kleiner Funke. Das wäre dann eine Person im Club, die sich mit Herzblut um den Account kümmert und D ist sowieso auf einem guten Weg.

 

Doch warum sollte ein deutscher Club überhaupt einen Instagram-Account haben? werde ich oft gefragt. Meine Antwort lautet dann: Warum denn nicht?

 

Als Golfclub kann ich mit einem aktiven Instagram-Account beste Werbung in eigener Sache machen und das auch noch quasi gratis. Da man die Profile von Facebook und Instagram sogar miteinander verknüpfen kann, schlägt man sogar zwei Fliegen mit einer Klappe.

 

Schöne Impressionen vom Platz, ein Schnappschuss vom Jugendtraining oder von einer tollen Abendveranstaltung eines Turniers. Informationen zu Greenfees, Spezialangeboten, Mitgliedschaften, und aktuelle Informationen rund um den Golf Club und noch vieles, vieles mehr. All das, was man noch vor 10-15 Jahren durch Hörensagen und Clubheft einem geringen Publikum mühsam unter die Nase reiben musste, kann heute mit wenigen Klicks im Netz einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Ferner hat man die Möglichkeit sich bei anderen Clubs in Sachen „Social Media“ Werbung etwas abzuschauen. Wichtig ist dabei aber auch Abwechslung. Der 4. Sonnenuntergang nacheinander bewirkt deutlich weniger als ein guter Mix aus Informationen und „Eye-Candy“.

 

Natürlich ist jeder Beitrag, sofern man als Club auch Wert auf Qualität legt, mit Zeit und Arbeit verbunden. Und auch genau da scheint mir beim Golfclub die Hemmschwelle zu liegen. „Wer soll das denn bei uns machen und wie sollen wir das bezahlen?“ Meine klare Meinung dazu: Mir kann niemand erzählen, dass es einen Golfclub in Deutschland gibt, indem sich ein kein „Social Media“ begeistertes Mitglied finden ließe, das gerne etwas für die positive Außenwirkung der eigenen Anlange tun würde.

 

In Golf-Deutschland stecken wir in Sachen Social Media wirklich noch in den Kinderschuhen. Es ist aber höchste Zeit, sich dem Thema anzunehmen und das Wagnis einzugehen.

 

Auch das Argument, dass die meisten Golfer in Deutschland sich bereits jenseits des „Social-Media“ Alters befinden, möchte ich nicht gelten lassen. Es geht ja schließlich darum, junge Menschen für die Zukunft anzusprechen. Und genau diese sind es, die täglich mit den Medien wie Instagram, Facebook in Kontakt stehen – und gerade auf Facebook tummeln sich inzwischen ja auch genügend Best Ager.

 

Freedrop: Zum Schluss noch ein Wort ich Sachen Angebot und Nachfrage. Ich habe nach noch nicht einmal 4 Monaten auf Instagram, im Sommer 2018 unter der Woche vor 7 Uhr früh mit mehr als 12 verschiedenen Leuten Golf gespielt. Davon hatte ich die Hälfte bis zum ersten Abschlag nicht gekannt. Es waren Gleichgesinnte, die einfach mal schnell vor der Arbeit zu einem fairen Greenfeepreis nur 9 Loch spielen möchten und mich zum Thema Early Morning Golf über Instagram kontaktiert hatten.

 

Und jetzt nennen sie mir einmal einen deutschen Golfclub, der genau das anbietet und auch dementsprechend auf seinen Social-Media-Kanälen bewirbt. 

 

P.S. Als positive Beispiele für eine gute Aktivität möchte ich für den Norden nur kurz den GC St. Dionys (@gcstdionys) und im Süden den GC Chieming (@golfchieming) anführen. Schauen Sie sich die Profile dieser Clubs doch einfach einmal an und lassen Sie sich ein wenig inspirieren.

 

Hubertus tho Rahde – Golfjournalist&Blogger, Golf-Blogger,  www.readmygolf.com,  Email an office@readmygolf.com