Driving Range - Spielen statt Üben


Pic: GC Bonn-Godesberg
Pic: GC Bonn-Godesberg

 

Viele Driving Ranges deutscher Golfanlagen wurden seit dem Bau der Golfanlage nicht weiterentwickelt und haben den Charme von Bowlingbahnen oder Fitnessstudios aus dieser Zeit. Während sich aber Fitnessstudios und Bowlingbahnen neu erfunden haben, sehen Driving Ranges häufig noch wie in den 80ern oder 90ern aus.

 

 

Geht man heute in ein vernünftiges Fitnessstudio, kann man immer an den neusten Geräten trainieren, bekommt Ernährungsberatung und kann von Spinning über Yoga bis Schwimmen zig Sportarten und Kurse belegen. Auf Bowlingbahnen gibt es fluoreszierende Kugeln, Dart, Billiard, ein DJ macht Musik und man kann sich z.B. im virtuellen Autorennen (aufgrund der eigenen abgeräumten Pins) mit den anderen Bahnen messen.

 

Auf der Driving Range kann man im Idealfall als Innovation seine Bälle mit einer Karte ziehen, um diese dann auf ein Meer aus Fahnen o.ä. zu schlagen. Von 2-3 Körben bleiben einem dann die 10 besten Bälle in Erinnerung. Von einem „Erlebnis“ ist das weit entfernt!

 

 

 

„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ (Schiller) - weg vom Üben hin zum Spielen!

 

 

Der Spieltrieb ist bei uns Menschen so stark wie bei keinem anderen Säugetier ausgeprägt. Gerade für Kinder hat er eine hohe entwicklungspsychologische Bedeutung, mit zunehmendem Alter nimmt der Spieltrieb allerdings ab. Auch für Erwachsene birgt das Spielen aber zahlreiche positive Effekte. Es wirkt befreiend und entspannend, Alltagsfrust wird kompensiert und Erwachsene erleben eine Art Regression – es wird wieder das Kind in uns geweckt.

 

 

Die Driving Range ist der optimale Ort, um diesen Spieltrieb wieder zu wecken und Spaß und Freunde am Golfsport zu vermitteln. Dies gilt sowohl für bereits aktive Golfer als auch (gerade) für Schnupperkurse oder Platzreifeschüler/Golfanfänger.

 

 

Neben den digitalen (und auch etwas kostspieligeren) Lösungen wie Toptracer Range oder TrackMan Range, gibt es auch „analoge“ Möglichkeiten, die ebenfalls einen hohen Spaßfaktor bieten. Der Bau von Target Greens, einem Driving Goal und das Aufstellen von Metlallfässern etc. sind mit überschaubaren Kosten realisierbar. Auf die Möglichkeit dieses in Events auf der Range einzubinden möchte ich nicht weiter eingehen, da dies schon in einem anderen Beitrag erfolgt ist. Allerdings möchte ich noch zusätzlich darauf hinweisen, dass diese Events gerade in den Wintermonaten eine sehr gute Möglichkeit sind, um Kundenbindung zu betreiben bzw. die Golfer trotz Kälte auf die Anlage zu bekommen.

 

 

Wer die Investition von Target Greens zunächst scheut, kann sich vom nahegelegenen Fußballverein mal den Markierwagen ausleihen und damit Kreise/Ziele auf der Range machen. Generell sind der Fantasie in Bezug auf Ziele & Spiele keine Grenzen gesetzt. Es müssen die Golfer auf der Range am Anfang evtl. zum „Zocken“ animiert werden. Warum auch nicht den TrackMan eines Pros zum NTP oder LD-Contest nutzen?

 

 

Im Idealfall entwickelt man eine eigene „Trainings-Scorkarte“, die neben den Spielen auf der Range zusätzlich das Kurzspielareal und das Putting Grün mit einbezieht. Hier können dann Wochen-. Monats- und Jahressieger gekürt werden.

 

 

Freedrop: Die Investition in die Übungsanlagen sollte nicht vernachlässigt werden. Gerade für Anfänger ist das stupide Schlagen von Bällen irgendwann langweilig und frustrierend. Wenn dem Neugolfer/Schnuppergolfer/Kindern schon direkt am Anfang ihrer Golfkarriere ein Erlebnis beim Trainieren geboten wird, stellen sich automatisch Erfolgserlebnis ein und sie nehmen eher mal Freunde mit auf die Anlage, um mit ihnen zu „spielen“. Zusätzlich macht es Firmenevents deutlich attraktiver, weil man eine Vielzahl von Spielen kreieren kann. Bei den Einnahmen durch Rangefees und Rangebällen sind zudem signifikante Steigerungen zu verzeichnen.

 

Daniel Schulze, Clubmanager GC Bonn-Godesberg in Wachtberg e.V., schulze@gc-bonn-godesberg.de