Golfsport, Gesundheit und Inklusion - ein verkanntes Tool für ein inklusives sportliches Miteinander und eine flächendeckende Klischee bereinigende Maßnahme!


Heinrich Heyne
Heinrich Heyne

Meine Erfahrung - ein klares „JA“

 

Gesundheit hat für alle Menschen einen hohen Stellenwert, und ihre Bedeutung steigt mit zunehmendem Alter. Der eigene Gesundheits-zustand beeinflusst maßgeblich alle persönliche Lebensbereiche. Auch die Freizeitaktivität und den Sport! Bei unserem stetig steigenden demografischen Wandel ein wichtiger Aspekt für alle Anlagenbetreiber und Clubs. Gerade der Golfsport ist aufgrund seines niederschwelligen Zugangs zur Umsetzung von Gesundheitsmaßnahmen und Inklusion mehr als bestens geeignet. Der vor dem eigentlichen Schlag stets ruhende Ball beim Golf kommt vielen Menschen mit chronischen Erkrankungen zusätzlich sehr entgegen.

 

Eine zukünftige gemeinsame Aufgabe für alle Beteiligten im Golfsport ist die Sensibilisierung für das Thema Golfsport, Gesundheit und Inklusion in der breiten Öffentlichkeit, mit dem Ziel der Öffnung von allen Seiten – klassischer Golfsport, Rehabilitationssport und Behindertensport – um ein vielseitiges alterunabhängiges buntes Miteinander auf den Golfanlagen und in den Clubs der Zukunft zu ermöglichen und mit verstaubten Klischees endgültig aufzuräumen.

 

Das Thema Golf, Gesundheit & Inklusion ist natürlich immer noch mit Berührungsängsten verbunden. Das liegt auch daran, dass sich Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen und Menschen ohne häufig unbewusst in unterschiedlichen Lebenswelten aufhalten.

 

Dabei lassen sich hierbei Grundmotive ganz einfach unterscheiden. Entweder steht der aktive Freizeit- und Turniersport im Vordergrund und Gesundheit läuft so nebenbei oder die Gesundheit ist das ausschlaggebende Motiv für die Golfsportentscheidung.

 

Je nachdem ob Neu/Bestands Golfer*innen gesund sind und sich ihre Gesundheit erhalten möchten oder ob sie von mittelfristig von einer chronischen Erkrankung oder Behinderung betroffen sind und sich Linderung und Verbesserung erhoffen, ändern sich ihre Wünsche und Erwartungen an die sportlich und/oder medizinische und/oder therapeutische Betreuung auf den Golfanlagen.

 

Für Anlagenbetreiber und Clubs sollten diese Zusatzangebote in Zukunft mit auf der Agenda stehen:

- Angebote Wellness – Genuss und etwas für die Gesundheit tun!

- Angebote Prävention – Gesundheit erhalten!

- Angebote Rehabilitation – Gesundheit wiederherstellen!

 

Deswegen ist es für Golfanlagen entscheidend, eigene Zusatzangebote zu entwickeln und auf Passgenauigkeit nicht nur für Neugolfer*innen, sondern auch für die bestehenden älter werdenden Clubmitglieder regelmäßig zu überprüfen und zu hinterfragen.

 

Der DGV und alle Landesverbände sollten schnellstens und mit aller Kraft die Chancen nutzen und die Möglichkeiten des demografischen Wandels und der Inklusion im und für den Golfsport den Anlagenbetreibern und Vereinen aufzeigen und dabei auch bestehende Vorurteile, Ängste, Hürden und Grenzen positiv thematisieren.

 

Freedrop: Während gewiss noch von allen Seiten viel zu tun sein wird, um die betroffenen Nicht-Golfer*innen im eigenen Interesse für den Golfsport zu gewinnen, sind andererseits langjährige selbst Betroffene Spieler*innen die besten Multiplikatoren und Mentoren.

 

Potenzial.

 

Mehr Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen die Möglichkeit geben, sich im Golfsport zu engagieren und Ehrenämter zu übernehmen. Benennung von Ansprechpartner*innen, bzw. Beauftragte für Gesundheit & Inklusion in den Clubs.

 

Angebote.

Das Bewusstsein schaffen für eine selbstverständliche Teilhabe von Menschen mit gesundheitlichen Handicaps oder Behinderungen im Golfsport. Spezielle Mitgliedschaften, die an den Bedürfnissen der Menschen angepasst werden. Entwicklung von neuen Angeboten eines inklusiven Golfspiels. Auf- und Ausbau von gesundheitlichen oder behinderungsspezifischen Bewegungs- und Sportangeboten.

 

Barrierefreiheit. Zugänglichkeit.

Zukünftige Berücksichtigung der Barrierefreiheit im Bereich des Clubhauses und der Golfanlage. Dieses kommt nicht nur Menschen mit gesundheitlichen Handicap oder Behinderungen zugute, es profitieren langfristig alle Clubmitglieder und Clubgäste von jung bis alt davon.

 

Qualifizierung.

Das Thema Golfsport, Gesundheit & Inklusion wird in den Aus-, Fort- und Weiterbildungen vom Clubpersonal platziert und thematisiert.

 

Kooperationen.

 

Kooperationen mit relevanten Akteuren aus dem Bereich Gesundheit & Inklusion z.B. Organisationen, REHA Kliniken, Selbsthilfegruppen.

 

13.02.2020,  Heinrich Heyne

 

 

Heinrich Heyne - Gesundheits- und Inklusionsbeauftragter Golfverband Schleswig Holstein e.V. (GVSH), REHA Golfsport Coach,  Zert. Schlaganfall Mentor. Kontakt: heinrich.heyne@gvsh.de