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Bildquelle: DGV
Bildquelle: DGV

Bis zu 15% weniger jugendliche Mitglieder verzeichnen wir zum Jahreswechsel 2019/20 in einigen Landesgolfverbänden. In anderen LGVs gibt es aber auch keinen nennenswerten Zuwachs! Somit ist die Mitgliederentwicklung im Bereich der Jugend größtenteils auch in den Clubs rückläufig.

 

Manch einen mag diese Zahl und Entwicklung nicht erschrecken und der Fakt wird problemlos dem Zeitgeist zugeordnet, der  eine zunehmende Bewegungsfaulheit und Bewegungsarmut in unserer Gesellschaft konstatiert und somit vornehmlich das aktive Sporttreiben nicht mehr auf dem „Schirm“ der Jugendlichen erscheint! Weiterhin wird sich damit begnügt und argumentiert, dass auch andere Sportarten mit hohen Rückgangszahlen bei den Jugendlichen und Kindern zu kämpfen haben!

 

Der  „Drop out“ vor allem bei den klassischen olympischen Sportarten sollte uns aber doch zu denken geben und zu den Überlegungen führen, warum ist das so? Welche Ursachen hat der „Drop out“? Wie können wir ihn stoppen oder sogar umkehren?  Oder aber können wir im Golf sogar davon profitieren, dass zum Beispiel Schwimmen, Rudern, Handball, … und…  für Kinder und Jugendlich nicht mehr attraktiv sind? 

 

„Drop out“ heißt aber nicht unbedingt, dass, wie oben angedeutet, die Jugend sich von Bewegungsaktivitäten gänzlich verabschiedet hat und nur noch Fingergymnastik auf dem Smartphone betreibt und damit sowohl die Augen als auch die Nackenmuskulatur fehlbelastet! Viele von denen, die sich von den traditionellen Sportarten aus vielerlei Gründen abgewandt haben, finden wir in den sogenannten Trendsportarten oder aber auch Funsportarten (aus diesen sind viele Trendsportarten entstanden) wieder. Fitness, Snowboarden (seit geraumer Zeit olympisch), Bouldern (mittlerweile auch olympisch), Mountainbiken, Snowkiten, Skatboarden, Rollerskaten, Freeclimbing, aber auch Fußballgolf, Discgolf und Crossgolf gehören dazu, um hier nur eine kleine Auswahl zu nennen!

 

Gerade die drei zuletzt genannten Sportarten zeigen, dass auch Golf hier seinen Platz finden kann und muss, um letztendlich den Trend umzukehren und wieder jugendliche Mitglieder zurückzugewinnen! Hier sei nur ein Beispiel aufgezeigt, dass es funktionieren kann, wenn wir uns nicht zu stark abgrenzen und  an den hergebrachten Traditionen festhalten! Ein ehemaliger Deutscher Meister im „Discgolf“ ist durch Freunde zum Golf gekommen und nach wenigen Jahren zum Single-Handicaper in einem bekannten Deutschen Golfclub geworden und auf dem Weg zum Mannschaftsspieler!

 

Nun will ich nicht fordern, dass der klassische Golfclub anfängt für seine Jugendlichen Trendsportarten anzubieten! Aber wir sollten uns darüber Gedanken machen, wie akquirieren wir neue jugendliche Mitglieder!

 

Dazu müssen wir uns klarmachen wie der Weg von Jugendlichen zum Golfsport verläuft!

 

Der klassische Weg: Kinder oder Enkel von Mitgliedern werden durch diese zum Golfen gebracht!

 

Der zufällige Weg: Die Kinder werden im Urlaub durch eine Aktivität im Ferienclub oder der Eltern mit dem Golf in Berührung gebracht und suchen dann zu Hause eine Möglichkeit den Sport weiter auszuprobieren!

 

Der clubaktive Weg: Der Golfclub bietet Events wie zum Beispiel „Kids-Day“, „Golferlebnistag“, „Bring your friend“ oder „Familientag“  zur Gewinnung und Sichtung von Jugendlichen und Kindern aus der Umgebung des Clubs an.

 

Der konzeptvolle Weg: Eine Schule oder Kita bietet im Rahmen der Kooperation „Sportverein/Schule (Kita)“ der Landessportbünde oder der Spitzensportverbände Aktivitäten zum Thema „Golf in Schule und Kita“ an!

Freedrop: Hier möchte ich stoppen und hoffe sie/euch auf die Fortsetzung mit der Ausgestaltung der Wege und noch viel mehr Tipps für ein kind-/jugendlichengerechtes spaßhaftes Golfen neugierig  gemacht zu haben!!!!

 

Hartmut Holzwarth, Kontakt: hubbi49@googlemail.com

Bio: Aktiv im Handball (1. und 2. Bundesliga), Tennis und alpinen Skilauf. In diesen Sportarten auch als Trainer tätig! Studium Mathematik, Sport und Physik auf Lehramt am Gymnasium. In allen 3 Fächern mit Abschluss und 2015 als Studiendirektor pensioniert. Golf seit 1987 angefangen. Fachberater Mathematik in Costa Rica, Sportkoordinator San Jose und 2 Jahre Handball-Nationaltrainer. Nach Rückkehr nach Berlin Mitglied im Britischen Golfclub Gatow (dem jetztigen Berliner Golfclub Gatow).

 

2. Auslandsdienstzeit als Schulleiter der Deutschen Schule Sydney und  ehrenamtlich im Vorstand des BGCG.  Schulgolfbeauftragter des GVBB Gründungsmitglied der 1. Schulgolfkommission des DGV. In Sydney 2. "Golfsozialitionsphase" mit  Schwerpunkt auf der Eigenrealition und Schulgolf lag. Hartmut Holzwarth führte an der "DS Sydney" Golf als fakultatives Unterrichtsfach ein! Zurück in Berlin als Jugendwart im BGCG und später Landesjugendwart des GVBBs. Erarbeitung eines Sportkonzeptes, das sowohl den Spitzensport (die Damenmannschaft spielt seit Jahren mit vielen "Eigengewächsen" in der 1. Bundesliga) als auch den Breitensport (hier vor allem die Kooperationen mit den umliegenden Schulen) im Visier hat. Schwerpunkt im Landesverband die Umsetzung der verschiedenen Kooperationsmodelle Club/Schule dabei vor allem die Verbreitung der Schulgolfinitiative des DGVs "Abschlag Schule"!

 

Aktive Mitarbeit am Projekt Golf als Standartsportart bei „Jugend trainiert für Olympia“ (JTFO). Derzeit als JTFO-Beauftragter des DGVs tätig mit Sitz in der Kommission der Spitzensportverbände des DOSB.  Laufende Arbeit in der AG "Weiterentwicklung und Modernisierung der Wettbewerbe im Rahmen von JTFO".